Trainings-Grundsätze

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Diese Zusammenfassung mit wichtigen Prinzipien soll dir helfen, deine Gruppe möglichst gut zu trainieren und typische Fehler zu vermeiden. Außerdem sind sie eine wichtige Orientierung auf dem Weg hin zu dem großen Ziel: Multiplikation von Jüngern und Aufbau von Gemeinden.

Du bist Teil von Gottes Reich

  • Gott baut sein Reich! Zeige anderen die große Vision von dem, was Gott gerne tun möchte, damit sie angesteckt werden von der Begeisterung darüber, wie Gott sein Reich baut.
  • Erwarte Wunder! Bete mit anderen dafür, dass Gottes Macht sichtbar wird. Es ist Gottes Werk und wenn wir mit ihm zusammenarbeiten, werden wunderbare Dinge passieren.
  • Gib nicht auf! Fehlschläge in einer Gruppe heißen nicht, dass der Trainings-Prozess nicht funktioniert. Bleib dran!
  • Du darfst Fehler machen! Achte auf deine Grenzen und sei ehrlich, wenn du nicht weiter weißt. Wenn du Fehler gemacht hast, dann bitte deine Gruppe um Vergebung. Nutze kritische Nachfragen als Chance, um deine eigenen Ansichten zu hinterfragen und zu vertiefen.
  • Lass dich trainieren! Suche dir einen Trainer, der dich unterstützen kann.

Stärke den Fokus nach außen

  • Gott hat ein besonderes Interesse an den „verlorenen Schafen“. Versuche deshalb, Leidenschaft für die Unerreichten zu entwickeln. Eine gute Idee ist es, mit deiner Gruppe nach dem Vorbild von Lukas 10 gemeinsam loszugehen und ihnen zu zeigen, wie sie mit anderen ins Gespräch über die Gute Nachricht kommen können.
  • Am effektivsten sind persönliche Treffen von Angesicht zu Angesicht. Arbeite daran, den Samen des Evangeliums reichlich zu säen, aber immer so persönlich wie möglich.
  • Bringe allen bei, nach offenen Menschen („Menschen des Friedens“) Ausschau zu halten. Verbringe nicht zu viel Zeit mit nicht lernbereiten Menschen auf Kosten von denen, die der Heilige Geist schon vorbereitet hat und die lernen möchten.
  • Unterstütze deine Teilnehmer dabei, andere zu trainieren. Sie sollen neue Jünger nicht in die Ursprungs-Gruppe mitbringen, sondern selbst anfangen, sie zu trainieren. Sie können sofort mit dem Training von anderen beginnen, auch wenn du noch gar nicht mit ihrem Training fertig bist.

Gehe auf Einwände ein und räume Blockaden aus

  • In unserer deutschen Kultur ist „Gehorsam“ ein schwieriges Wort. Wir möchten oft erst alles gründlich hinterfragen, bevor wir Neues annehmen und umsetzen. Gehe deshalb nicht über Einwände hinweg, aber achte auch auf die persönlichen Fragen hinter den Einwänden und vermeide fruchtlose theoretische Diskussionen. Versuche, eine gute Balance zwischen Wissen und Tun zu erreichen.
  • Oft werden bei einzelnen Teilnehmern Hindernisse in ihrer Beziehung mit Gott ans Licht kommen, die sie hindern, die Dinge umzusetzen. Überprüfe dich selbst und stelle sicher, dass du genügend Liebe und Geduld für die Person hast. Nimm dir Zeit für persönliche Treffen, um zu helfen, an die Wurzel der Probleme zu kommen und frei von diesen Blockaden zu werden. Dein Trainer und das „Handbuch Lebensbereinigung“ können dich dabei unterstützen.

Entwickle effektive Trainings-Fähigkeiten

  • Gestalte dein Training interaktiv und sorge dafür, dass nicht nur du die ganze Zeit redest! Stelle gute Fragen und lasse die Teilnehmer das Gelernte wiederholen und üben.
  • Gib allen Teilnehmern die Gelegenheit, selbst die Teile des Drei-Drittel-Prozesses zu leiten. Nachdem du vorgemacht hast, was bei dem jeweiligen Abschnitt zu tun ist, kannst du die Aufgabe anderen geben, damit sie auch Erfahrungen im Leiten sammeln.
  • Gestalte deine Einheiten persönlich. Erzähle aus deinem Leben, um einzelne Inhalte greifbar zu machen. Wichtig: Trainiere mit Leidenschaft und Überzeugung!
  • Gib bei jedem Treffen nur genau die Arbeitsblätter aus, die du auch mit deiner Gruppe durch-gehen wirst. Stelle sicher, dass jeder genügend Kopien hat, um ggf. seine Gruppe zu trainieren.

Lebe und erwarte Verbindlichkeit

  • Stelle sicher, dass alle deine Kontaktdaten haben, damit sie dich anrufen können, wenn sie etwas nicht schaffen oder Unterstützung brauchen. Es ist wichtig, dass du Vertrauen aufbaust!
  • Achte darauf, dass alle Teilnehmer sich sicher fühlen, ihre Geschichte mit Gott sowie Gottes Geschichte anderen erzählen zu können.
  • Sprich mit deiner Gruppe ab, dass du nachfragen wirst. Wenn allen der Sinn der Auswertungs-Runde klar ist, dann lass nicht nach beim Fordern von Rechenschaft. Die Teilnehmer sollen dein Nachfragen als echte Unterstützung sehen und sich darüber freuen – selbst wenn sie nicht von ihren Antworten begeistert sind.
  • Jeder soll für sich selbst Ziele setzen, weil er wachsen möchte – achte darauf, dass keiner das Ziele-Setzen als Druck empfindet. Wichtig für Multiplikation ist, dass jeder sich auch Ziele setzt in den Bereichen geistliches Wachstum, Nichtchristen erreichen und neue Leiter hervorbringen.
  • Frage in der Auswertungsrunde auch nach dem geistlichen Leben, z.B. „Wie zufrieden bist du mit deiner Beziehung mit Gott?“ oder „Wo kannst du sehen, dass die Früchte des Geistes in dir wachsen?“
  • Notiere dir jede Woche, welche Ziele erreicht wurden und wie oft die Teilnehmer anderen ihre Geschichte oder Gottes Geschichte erzählt haben und was die Ergebnisse davon waren. Das hilft dir, die geistliche Entwicklung beobachten und einschätzen zu können.
  • Das Ziel ist immer die Umsetzung von dem, was in einem Trainings-Treffen gelernt wurde. Wenn alle Teilnehmer die Ziele der vorherigen Lektion nicht umgesetzt haben, dann wiederhole die letzte Lektion, statt mit der nächsten Lektion fortzufahren. Finde dabei heraus, welche Inhalte noch unklar geblieben sind und was die Hindernisse beim Umsetzen sind. Wenn jedoch nur einzelne ihre Aufgaben nicht gemacht haben, dann fahre für alle mit der neuen Lektion fort.

Nutze einfache Strukturen

  • Wenn du kannst, dann versuche eine Gruppengröße von 4-8 Leuten zu erreichen, damit alle untereinander Rechenschaft entwickeln können. Es ist aber auch super, eine einzelne Person zu trainieren. Warte nicht damit, jemanden zu trainieren, wenn er dazu bereit ist.
  • Wende den Drei-Drittel-Prozess an und trainiere alle im Entdecker-Bibel-Lesen. Damit gibst du den Teilnehmern einfache Strukturen an die Hand, mit denen sie selbst andere trainieren können.
  • Die Namensliste, die jeder Teilnehmer in der ersten Lektion schreiben soll, ist ein sehr wichtiges Hilfsmittel. Wer diese Liste immer wieder vor sich hat und darüber betet, wird immer mehr einen Blick dafür bekommen, welche seiner Bekannten Menschen des Friedens sind. Lass alle Teilnehmer ihre Namenslisten mitbringen und bei den Teilen „Ziele setzen“ und „Gebet“ nutzen.
  • Unterstütze jede Trainings-Gruppe dabei, eine neue Gemeinde zu werden, die sich wöchentlich trifft. Wenn wir eine Gemeinde-Gründungs-Bewegung sehen möchten, dann ist es in den meisten Fällen besser, eine neue Gemeinde zu gründen als Menschen in eine bestehende Gemeinde zu integrieren.

Kümmere dich um werdende Leiter

  • Investiere deine Zeit besonders in werdende Leiter in deiner Gruppe, denn ohne sie werden kaum neue Generationen von Jüngern entstehen.
  • Einen neuen Leiter erkennst du an dem, was er umsetzt und am Gehorsam gegenüber Gott:
    • hat den Fokus darauf, das Evangelium weiterzugeben
    • hört auf den Heiligen Geist und setzt sich entsprechende Ziele
    • ist ehrlich, zuverlässig und glaubwürdig
    • sein geistliches Leben ist Vorbild für andere
    • kann andere leiten
    • achtet darauf, wie gut Menschen erreicht werden

Bete leidenschaftlich, säe das Evangelium reichlich aus, taufe neue Jünger schnell, fange sofort an sie zu trainieren, lehre sie Jesus zu gehorchen, triff dich regelmäßig mit ihnen, multipliziere alles ohne Einschränkungen. Stelle deinem Trainer deine Fragen!