Kein Copyright in Gottes Reich

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Warum wir hier Entscheidungen treffen sollten

In der Welt ist es allgegenwärtig: das © als Zeichen, dass ein Werk das „geistige Eigentum“ seines Schöpfers ist. Fast jedes Buch enthält am Anfang Hinweise wie „Alle Rechte vorbehalten.“ oder „Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert oder vervielfältigt werden.“ Häufig werden zur Abschreckung die möglichen Konsequenzen genannt: „Zuwiderhandlungen werden urheberrechtlich verfolgt!“

Kein Hinweis bedeutet, dass das deutsche Urheberrecht gilt!

Auch ohne solche Hinweise gilt das Urheberrecht und das Werk ist geschützt. Ein Leser muss davon ausgehen, dass er erst den Urheber um Erlaubnis fragen muss, wenn er das Werk oder Teile davon weitergeben oder gar verändern möchte.

Was sagt die Bibel zum Thema?

Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es weiter!” (Matthäus 10,8)

Streitigkeiten im Leib Christi gehören nicht vor ein weltliches Gericht (1. Kor 6,1-8)

Aber was ist, wenn jemand die Sachen mit schlechter Motivation weiterverbreitet und damit sogar Schaden anrichtet? Paulus sagt dazu in Philipper 1,17-18:

Die anderen aber verkünden Christus aus selbstsüchtigen Motiven und nicht aus ehrlichem Herzen. [...] Doch ob ihre Beweggründe nun ehrlich sind oder nicht: die Botschaft von Christus - auf welche Weise auch immer - wird verkündet, und darüber freue ich mich.”

Problem: Das ist mein geistiges Eigentum! Ich will die Kontrolle!

Wenn wir behaupten, dass unser Werk Gottes Reich bauen soll: Wie können wir uns anmaßen, die Inhalte als unser geistiges Eigentum auszugeben?! Das sind Gottes Prinzipien, er ist der Urheber!

Copyright ist ein Instrument, damit ich die Kontrolle über mein Werk behalte: Wer darf es verwenden? Jeder muss mich erst um Erlaubnis fragen. Wer sich nicht an meine Regeln hält, den kann ich verklagen. Mit diesem Mittel wird Multiplikation behindert, oft sogar unmöglich gemacht.

Echte Multiplikation kann es nur geben, wenn Gott allein die Kontrolle hat.

Die Folgen

1) Wir als Leib Christi arbeiten schlecht zusammen

Ich kann nicht einfach die Erkenntnisse anderer kopieren. Vieles sind Werke einzelner Personen oder vielleicht noch Ergebnisse eines Autorenteams – mehr Zusammenarbeit gibt es kaum.

2) Ständig entsteht nur Mittelmäßigkeit

Jeder Autor fängt wieder von vorne an. Ein paar Abschnitte sind am Ende vielleicht wirklich gut, der Rest ist ganz okay, aber anderswo besser erklärt.

3) Viel verlorene Zeit

Es kostet Zeit, mittelmäßige Materialien zu sichten und die wirklich guten Abschnitte daraus zu identifizieren. Es kostet Zeit, selbst wieder von vorne anzufangen.

Es kostet Zeit, Urheber ausfindig zu machen. Es kostet Überwindung, sie um Erlaubnis zu bitten. Es dauert, bis eine Antwort kommt.

Thesen zur Anwendung

Klare Ansagen, was mit einem Werk gemacht werden darf, sind hilfreich.

Hilfsmittel: Creative Commons

Kopieren führt zu Multiplikation

In unser westlichen Kultur widerstrebt es uns, Dinge einfach zu kopieren. Thesen:

Wir werden nichts kopieren, was ein Copyright hat - Wir (Deutschen) halten uns an Regeln.

Wir werden nichts kopieren, was mittelmäßig ist - Wir (Deutschen) sind qualitätsbewusst.