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Andere im Gespräch mit Gott leiten
Wenn wir verletzt sind oder Lasten aus der Vergangenheit mit uns herumtragen, dann wirkt sich das auf unsere Beziehung zu Gott aus. Oft sind uns dabei viele Zusammenhänge nicht bewusst und wir merken nur, dass wir in manchen Bereichen wie blockiert sind, unsere Gedanken ständig negativ sind oder wir immer wieder in die gleiche Sünde fallen. Um an die Wurzel des Problems zu gelangen ist es sehr hilfreich, wenn uns dabei jemand unterstützt, der die entsprechende Erfahrung und eine klare Sicht „von außen“ mitbringt. Derjenige kann uns leiten, damit wir Gott die richtigen Fragen stellen und die notwendigen Schritte gehen, um frei zu werden.
Wenn wir mit Unterstützung eines Helfers unser eigenes Leben bereinigt haben und Freiheit erlebt haben, dann ist ein nächster Schritt, selbst zu lernen, andere im Gespräch mit Gott zu leiten, damit sie auch frei werden können!
Gott möchte Menschen heilen und befreien. In der Rolle als Helfer ist es unsere Aufgabe, den anderen in eine Begegnung mit Gott zu führen, damit das möglich wird. Die Hauptrolle hat der Heilige Geist – wir arbeiten mit ihm zusammen, indem wir seiner Leitung folgen. Das heißt, dass wir auf den Heiligen Geist hören und der anderen Person dabei helfen, auch so gut wie möglich mit ihm zu kommunizieren. Das tun wir, indem wir der anderen Person Fragen vorschlagen, die er/sie Gott stellen kann. Außerdem unterstützen wir denjenigen in folgenden zwei Bereichen:
- wahrnehmen, was der Heilige Geist zeigen möchte
- anleiten, die vom Heiligen Geist gezeigten Schritte zu gehen.
Entscheidend ist die Beziehung mit Gott
Gott | ||
Du (Helfer) | Andere Person |
Das Ziel jeder Gebetszeit ist, die Beziehung zwischen der anderen Person und Gott zu stärken. Sie ist deshalb im Diagramm am stärksten eingezeichnet. Wir vertrauen Gott, dass er mit der anderen Person reden möchte und gehen davon aus, dass derjenige sein Reden wahrnehmen kann. Gemeinsam mit Gott leiten wir den anderen, Hindernisse zu identifizieren und auszuräumen.
Die Voraussetzung dafür ist, dass unsere Beziehung zu Gott stimmt und wir als Helfer während der Gebetszeit in ständigem Kontakt mit ihm sind. So können wir so eng wie möglich mit Gott zusammenarbeiten und die andere Person in die Freiheit zu führen.
Für unsere Beziehung mit der anderen Person ist wichtig, dass uns derjenige vertraut, damit wir ihn leiten können. Diese Beziehung sollte jedoch nicht unser Hauptfokus in einer Gebetszeit sein. Das bedeutet, dass wir in unserer gemeinsamen Gebetszeit weniger miteinander reden, sondern denjenigen leiten, mit Gott über die Dinge zu reden und Gott die richtigen Fragen zu stellen. Denn Gott kennt die Wurzeln und schenkt Heilung und Freiheit.
Bin ich bereit für die Rolle des Helfers?
Je mehr du selber noch gebunden bist, desto weniger kannst du andere in die Freiheit führen. Um diese Verantwortung übernehmen zu können, ist folgendes notwendig:
- Von neuem geboren, innere Heilung erlebt und ein Lebensstil der zeigt, dass du Jesus immer ähnlicher wirst
- Demut, um Menschen geduldig zuzuhören und sie liebevoll so zu akzeptieren, wie sie sind
- Verschwiegen und vertrauenswürdig
Prüfe dich anhand dieser Kriterien und rede mit Gott: Wie bereit bist du für diese Rolle?
Rede mit deinem Mentor / Trainer sowie mit einem erfahrenen Helfer: Frage nach ihren Einschätzungen und ob sie dich für bereit halten, die Rolle des Helfers zu lernen!
Grundsätze für eine Gebetszeit
- Wir sind von Gott abhängig
- Aus unserer eigenen Kraft können wir in der anderen Person keine Veränderung hervorbringen. Unser Ziel ist immer herauszufinden, was der Heilige Geist tun möchte. Erwarte, dass Gott handelt!
- Keine Ratschläge
- Gib während einer Gebetszeit keine Ratschläge, sondern lass denjenigen Gott die richtigen Fragen stellen, damit er von ihm Wegweisung bekommt. Der andere braucht nicht deine Weisheit, sondern eine Begegnung mit Gott, damit er hören kann, was Gott sagt.
- Hoffnung geben
- Wir wollen, dass Menschen nach einer Begegnung mit uns an einem besseren Punkt sind als vorher.
- Vertraulichkeit
- Wir erzählen nichts weiter davon, was in einer Gebetszeit passiert. Wenn es nötig ist, kannst du Dinge in anonymisierter Form deinem Mentor / Trainer erzählen, um Sachen zu verarbeiten und lernen zu können. Am besten ist es, wenn du dir dafür die Erlaubnis holst.
Die andere Person ehren
In Gottes Augen ist derjenige kostbar und wertvoll. So wollen wir auch mit ihm/ihr umgehen!
- Wir nötigen niemals die andere Person dazu, etwas zu tun. Wir drängen und hetzen nicht. Wenn derjenige für etwas nicht bereit ist oder nicht möchte, dann machen wir es nicht.
- Ermutige die andere Person und verurteile niemals. Erzeuge eine entspannte Atmosphäre damit derjenige absolut ehrlich mit Gott sein kann und sich nicht schlecht fühlt (z.B. wenn er nichts von Gott hört oder Sünde bekennt).
- Derjenige hat seine eigenen Gefühle und seine Sicht auf die Situation. Darauf möchte Gott eingehen und heilen. Bring nicht deine eigene Meinung mit rein und hinterfrage nicht seine/ihre Logik.
- Wir nutzen die Worte, die derjenige wählt. Wenn Gott der anderen Person eine Wahrheit zeigt, dann wiederhole sie genau so und formuliere sie nicht um.
Der Weg, um ein guter Helfer zu werden
Wie in allen Bereichen ist Jesus unser Vorbild. Er hat seine Jünger trainiert, indem er ihnen zunächst etwas gezeigt hat und sie beobachten konnten. Als nächstes hat er sie probieren lassen, während er daneben stand. Später war er nicht mehr dabei und hat nur noch mit ihnen ausgewertet und schließlich hat er sie ausgesendet, es selbst zu tun.
Der erste Schritt ist immer, selbst eine Gebetszeit in Anspruch zu nehmen und dich dabei leiten zu lassen. Suche dir als nächstes einen erfahrenen Helfer, der dich trainieren kann. Ein guter nächster Schritt ist es nun, mehrere Gebetszeiten als Trainee zu beobachten. Danach kannst du die Rolle des Co-Leiters übernehmen und schließlich kommt der Punkt, an dem du eine Gebetszeit leiten kannst. Du kannst deinen Trainer bitten, dein Co-Leiter zu sein, so dass er dir Feedback geben kann.
Meine nächsten Schritte
Frage Gott: Welche Baustellen im Bereich innerer Heilung habe ich noch?
Es gibt eine wesentlichen Grundlagen und Prozesse, um andere in Heilung und Freiheit zu führen. Diese sind als einzelne Bausteine zusammengefasst und erklärt auf den Arbeitsblättern „Schritte der Vergebung“, „Sünde bekennen und Umkehren“, „Angst und Wut überwinden“ usw. Es ist wichtig, dass du die einzelnen Bausteine lernst, bis du mit ihnen vertraut bist und sie dann miteinander verbinden kannst. Wie viel Erfahrung hast du mit diesen Grundlagen in deinem eigenen Leben und mit anderen?
Lies die Absätze „Grundsätze für eine Gebetszeit“ und „Die andere Person ehren“ durch.
Welche Punkte davon sind für dich besonders herausfordernd? Bitte deinen Trainer um seine Perspektive und redet gemeinsam: Wie kannst du in diesen Bereichen weiter lernen?
Nimm dir Zeit mit deinem Trainer und stellt einen Trainingsplan für dich auf!